Webseite von PD Dr.
Wolfgang Schindler
Masterseminar: Schreibgrammatik &
Schriftlinguistik, Winter
2019/2020, Donnerstag 16 – 18, Schelling 3 RG, 209
WENWIRHEUTENOCHWIEDIEROEMERSREIBENWUERDENDANSAEEDASUNGEFERSOAUSALSOONEINTERPUNKTIONONEMORFOLOGISESSRAIBENUNDSOWAITER
Ein Schriftzug, der der antikrömischen
Capitalis und der damaligen Scriptio Continua nachempfunden ist.
Den Unterschied zu heute macht die
soziale (kulturelle) Evolution einer Schreibgrammatik.
Überschrift Doppelpunkt Diktat (Autor: Michael Schönen)
Wie soll ich Dich denn nur erreichen /
Komma Geliebte Fragezeichen / Denn ich gestehe Doppelpunkt / Es hat bei mir
schon längst gefunkt
Punkt Dann ein Absatz Neuer Satz / Laß
dich umarmen Komma Schatz / Ausrufezeichen Neue Zeile / Bis ich in Deine Arme
eile
Komma träum ich nur von Dir / Semikolon
Schreibe mir / Punkt Mein Herz Gedankenstrich / es rast und brennt und schlägt
für Dich
Komma nur für Dich allein /
Ausrufezeichen Absatz Dein / Verehrer Klammer auf dann groß / Verwirrt Komma
und ruhelos
durch Dich Komma Geliebte Du /
Ausrufezeichen Klammer zu
1 AKTUELLES
- (06.12.)
Gelöst! Es ging um Fälle wie „Komm bitte“, sagte er, „morgen pünktlich.“ Das wäre
explizit (ist aber derzeit im Dt. ungrammatisch): *„Komm bitte“, sagte er, „morgen
pünktlich.“.
Hier wirkt folgende Punktersparungsregel: Der zitierte Satz stellt den Ganzsatzschlusspunkt bereit, wenn er selbst
mit Punkt abgeschlossen wird und (zum Teil) am Ende der Ganzsatzkonstruktion
steht. Der Trägersatzschlusspunkt entfällt
und damit „gewinnt“ der Abschluss <.“> gegen *<“.>
Frage- und Ausrufezeichen bleiben sowohl in der Trägerstruktur als auch in der zitierten Struktur stets erhalten: <?“?> und <!“!>, zudem <?“!> und <!“?>.
Bei Kombinationen von <.> und <?> oder
<!> greift eine weitere Punktersparungsregel. Der Punkt wird hier stets
erspart, möglich sind lediglich die Abschlüsse: <“!> oder <!“>
sowie <?“> oder <“?>. Nicht möglich sind: *<.“!>/
*<!“.>/ *<?“.>/ *<.“?>.
- (28.11.) Info W. S. zur GKS
- (21.11.) Übungen zur
Kommasetzung
- (4.11.) Handout
Schriftspracherwerb von Frau Oslmeier
2 Generelles
- Dieses
Masterseminar ist (modul-)verbunden mit einer Masterübung, die mein Kollege
Maurice Hüttemann durchführt (s. LSF).
- Im
Masterseminar wird mehr das Theoretische vorgestellt und diskutiert; in der
Masterübung werden vor allem Daten analysiert!
- Melden
Sie sich bitte im LSF für dieses HS an. Wählen Sie aus der Themenliste unten
zwei Themen aus, priorisieren Sie diese (z. B.: 1. GKS, 2. Komma) und senden
Sie mir eine E-Mail mit Ihrer Wahl!
Bitte lesen Sie dazu die allgemeinen und
speziell für Ihr Thema relevanten Ausführungen unserem HS-Handout (Download
unter Punkt 2)!
- In
die Themen arbeiten wir uns ein mithilfe (i) Ihrer Referatsbeiträge und/oder
(ii) ggf. vorbereitender Lektüre von Fachliteratur. In der thematischen Sitzung
diskutieren wir dann über die Themen.
Wichtig: Im HS-Handout finden Sie
Näheres dazu, wie ich mir die Sitzungsgestaltung (Möglichkeiten) vorstelle.
Eigene Ideen sind aber auch gerne gesehen!
-
Daher meine Bitte: In der Regel werden wir zwei Referate pro Sitzung haben (ab
und zu auch nur eines), wobei Ihr Referat ca. 20-25 Min. umfassen sollte und
ca. 20-25 Min. Zeit für das Gespräch bleiben sollte.
-
Generell lege ich Wert auf „lebendige“ Sitzungen, d. h. ich werde mich mit
Fragen einmischen, die übrigen Seminarteilnehmer hoffentlich auch!
Sie werden sehen, dass das Spaß macht!
- Sollte irgendetwas auf
dieser Seite bzw. am HS-Konzept nicht klar sein, dann fragen Sie bitte zurück!
WICHTIG: 1. Bitte halten
Sie mit mir eine Vorbesprechung Ihres Seminarbeitrags (üblich:
persönliches Gespräch; zur Not: per Mail)!
2. Ich möchte Ihr
Seminarhandout (bzw. eine Vorab-Version) ein paar Tage vor Termin
ansehen (geht auch per Mail)!
3. Halten Sie bitte mit mir
eine Vorbesprechung Ihrer schriftlichen Hausarbeit! (Bitte das
Hauptseminarinfoblatt beachten, s. Punkt 3!)
3 Seminar-Handout: Hier finden Sie die Themen
und Referate (Das Handout ist nicht up to date! Für Formales, Juristisches und speziell
Masterbezogenes keine Gewähr!)
Das Nachbeten von Rechtschreibregeln ist nicht Inhalt
dieses HS. Wir wollen die Grammatik verstehen und einige Aspekte des Schreibens
bzw. von Schriftsystemen studieren!
4 Anforderungen für den
Leistungsnachweis: Mitmachen, mitdiskutieren und schriftliche Hausarbeit
(Hauptseminararbeit)
Bitte
beachten Sie die Zeichenzahlangaben Ihres Studienganges für die
Hausarbeit! (Richtwert ca.:
Zeichenzahl geteilt durch 2000 = Seitenzahl, z. B. 40.000/2.000 = ca. 20 Seiten
reiner Text; wo nötig, sprechen wir das unter uns genauer ab)
Zum
Thema Seminararbeit: Bitte beachten Sie mein Informationsblatt! Beachten Sie die für Ihren Studiengang vorgeschriebenen Zeichenzahlen!
Ihre Hauptseminar-Hausarbeit sollte sich, doch muss
sie sich nicht mit Ihrem AG-Thema befassen. Sollten Sie ein anderes
Thema behandeln wollen, können Sie dies mit mir absprechen!
- Abgabetermin für Arbeiten vor (!) dem
Abschlusssemester:
„Notenschluss für Hausarbeiten/Seminararbeiten: immer der letzte Montag
vor Beginn der Vorlesungszeit für Ergebnisse des vorangegangenen Semesters.“ Konkret: Abgabe spätestens am Montag, den 06.
April 2020, 12:00 (Zusendung Dateifassung)!
- Abgabetermin für Arbeiten im (!)
Abschlusssemester: „Notenschluss für
alle Studierenden der Bachelor- und Masterstudiengänge, die sich in ihrem
Abschlusssemester befinden (für alle Prüfungsformen): im Wintersemester Ende
Februar, im Sommersemester Ende August.“ Konkret: Abgabe spätestens
am Samstag, den 22. Februar 2020, 12:00 !
WICHTIG: Bitte reichen Sie die Dateifassung Ihrer Hausarbeit
per E-Mail in einem der folgenden Formate ein: .doc, .docx, .pdf (bitte kein
.odt)!
Am besten kann ich in MS WORD „korrigieren“ – und Sie können in Word
leicht die Zeichenzahl bestimmen lassen.
Sie können gerne sowohl ein PDF (da kann man auch diese unterschriebene
Erklärung „einbinden“) als auch ein DOCX einreichen, das scheint mir perfekt.
Wichtig! Für alle Studiengänge gilt: Rechtsverbindlich ist ausschließlich
die für Sie maßgebliche Prüfungs- und Studienordnung in der gültigen Fassung.
- Für alle,
die Beratung bzw. Anleitung bei der Abfassung schriftlicher wissenschaftlicher (Haus-)Arbeiten
benötigen, empfehle ich die Kontaktaufnahme mit dem Schreibzentrum der
Fakultät:
http://www.sprach-und-literaturwissenschaften.uni-muenchen.de/studium/schreibzentrum/index.html
5 Optionale
Materialien
Wer eine Skizze des deutschen
Schriftsystems zu Rate ziehen möchte, kann meinen Vorlesungstext mit heranziehen!
6 THEMENLISTE sowie Seminarablauf und Teilnehmende
Themen für Referate (und Arbeiten):
Bitte senden Sie mir eine Mail, in der Sie mir Ihre
Mitarbeit mitteilen. Wählen Sie zwei Themen aus und geben Sie Ihre Präferenz an
(z. B. 1. T 9 WaZ, 2. T 8 Divis)!
Ich schreibe zurück, was es geworden ist!
Die Termine legen wir
gemeinsam fest. Sie können aber, wenn Sie möchten, einen/zwei Wunschtermin/e
schreiben.
Sollte Sie ein Thema beschäftigen, das im Folgenden
nicht erwähnt ist, dann schreiben Sie mir bitte eine E-Mail. Meine Themenliste
ist offen!
Die Gestaltung des Themas obliegt Ihnen. Wir müssen
im Seminar nie alle Aspekte behandeln. Wählen Sie das Wichtige/Interessante
aus! Denken Sie an die begrenzte Seminarzeit.
In Ihrer Seminararbeit können Sie dann ggf. mehr verarbeiten
(oder ins Detail gehen).
Rot markierte Themen sind
gesperrt beziehungsweise vergeben!
T 1 Schriftsystem oberhalb der Elementareinheiten (Grapheme,
Interpunkteme, …)
Zum Beispiel: Welche Eigenheiten prägen das deutsche Schriftsystem oberhalb
der Schreibgrammatik? Ausrichtung des Schreibens? Seitenspiegel?
Seitenunterteilung? Absatzbildung? Text- und Zeilenmodus?
T 2
Grundlagen & Basiseinheiten Alexandra Maleeva
2.1 Sind Buchstaben aus
kleineren („graphetischen“) Einheiten zusammengesetzt?
2.2 Die Basiseinheiten: Was
ist ein Graphem? Buchstabe und Graphem?
2.3 Designbedingungen für
Schreibeinheiten? Die graphematische Silbe, graphematischer Fuß und das
graphematische Wort
T
3 (Für Freaks): Alphabet-, Silben- und logographische Sprachen Yi-Chieh Huang
Darstellung der
Charakteristika dieser drei Systeme. (Mutige können stattdessen oder alternativ
auch das japanische Schreibsystem vorstellen, das als eines der komplexesten
gilt.)
T 4 Silbische &
morphologische Schreibungen
4.1
Die graphematische Silbe im Deutschen - ein Vorschlag von Beatrice Primus (u. a. in: Primus, B. (2010): Strukturelle Grundlagen des deutschen
Schriftsystems. In: Bredel,
U. & Müller, A. & Hinney, G. (Hgg.) (2010): Schriftsystem und
Schrifterwerb: linguistisch – didaktisch – empirisch. Tübingen, 9-45)
4.2
Entwicklungen/Wandel silbischer/morphologischer Schreibungen in der deutschen
Sprachgeschichte
4.3 Morphemdifferenzierende
Schreibungen (Lid/Lied, Seite/Saite – welche Fallgruppen gibt es
überhaupt? Wann begann das?) - für Neugierige und Selbstforscher (dazu
gibt’s kaum etwas)
5.1
bei Substantiven oder bei NP-Köpfen? Tests für GKS und Problemfälle wie
Doppelschreibungen oder Schreibungen, deren Begründung schwerfällt oder
verfeinert werden muss (ohne Weiteres/ohne weiteres; des Weiteren/*des
weiteren)
5.2
GKS bei (substantivischen) Wortgruppen: der Rote Milan, das s/Schwarze Brett.
Regularitäten (Bereiche der Lexik, z. B. die Schwarze/*schwarze Mamba, das
Gelbe/gelbe Trikot, der schnelle/*Schnelle Brüter), Schwankungen (woran
liegen diese?), Unklarheiten
5.3 Diachron:
Entwicklung der GKS im Deutschen
5.4 Evtl. Vergleich der
diachronen Substantivgroßschreibung in einigen europ. Sprachen (die bis aufs
Deutsche wieder zurückgenommen wurde)
T 6 Getrennt- und
Zusammenschreibung (GZS; Spatien(nicht)setzung)
6.1 Struktur N + V (verbale
Pseudokomposita und Ähnlichen): kopfrechnet/*?rechnet kopf, kopfstehen/steht kopf, eisläuft/läuft
eis, brustschwimmt/Brust schwimmt, Zeitung liest/*zeitungliest.
Subklassenbildung? (Ggf.: Herkunft der Schreibungen?)
6.2 Univerbierungen (zu
Gunsten/zugunsten, eben()dieser, infolge()dessen, ob ... wohl --> obwohl (sofern nicht von Herrn Aigner bearbeitet à ggf. abklären)
6.3 Weitere (ausgewählte)
Fallgruppen der GZS
T 7 Der Apostroph
7.1 Funktion(en) des
Apostrophs (synchron); Probleme? Apostrophierungen wie Willi’s Würstlbude, die Sofa’s, CD’s, CD’chen, montag’s?
7.2
Entwicklung der Apostrophschreibung (diachron)
T 8 Das Divis (der
Viertelgeviertstrich)
- als wortgliederndes Zeichen (Ich-AG,
12-teilig, Druck(-)er(-)zeugnis)
- Nominale Schreibungen wie das Als-ob,
*Hin-und-Her, In-Kraft-Treten/Inkrafttreten etc.
-
Divis in Koordinationsstrukturen (Warenein-
und ausgang, be- und entladen, *Schül- und Lehrer)
9.1
Optimalitätstheoretische Analyse von Geilfuß-Wolfgang (2007), ggf. im Vergleich
zu den Rechtschreib(rat)regeln. Ausprobieren an trennschwierigen Wörtern
(Daten)
9.2
Entwicklung/Geschichte der Worttrennung im Dt. nach Hermann (2017) (Referat)
T 10 Das
Komma Patrick Reißner
10.1
Kommasetzung (synchron) und „falsche Kommas“ (z. B. Komma nach langen
nicht-satzwertigen Phrasen im Vorfeld)
Daten u. a. hier in meinem Übungsblatt zur
Kommasetzung im Deutschen!
- Das (obligatorische/fakultative) Komma
bei Infinitivkonstruktionen
- Zur Austauschbarkeit (?) von <,
,>, <- -> und <( )> bei "Parenthesen"
etc.
10.2
Entwicklung und Wandel in der Kommasetzung (diachron)
T 11 Der Doppelpunkt
Timo Mack
- Verwendung
(empirisch, z. B. welche sprachlichen Einheiten/Muster doppelpunktiert werden)
und Funktionen (Herausstellung etc.)
- (ggf. noch
dazu:) Ältere Funktionen des Doppelpunktes in der deutschen Schreibgeschichte
T 12 Das bzw. die Anführungszeichen
(<„“> und <‚ ’> Hanna
Heidenreich
- Funktion(en)
von Anführungszeichen; empirisch: Analyse konkreten Anführungszeichengebrauchs;
zur Gestalt deutscher Anführungszeichen („neunundneunzig unten, sechsundsechzig
oben“, Guillemets etc.)
- (ggf. noch
dazu:) Frühere Funktionen der Anführungszeichen
T 13
Ausrufe- und Fragezeichen
Valeriya Kunze
<!> und <?>
schließen wie der Punkt (<.>) einen Ganzsatz syntaktisch ab (es sind ja
auch Punkte – eben mit Erweiterung). Welche Funktionen kommen beiden Zeichen
über diese Funktion hinaus zu?
T 14 Die Entwicklung von einer eher schreiber- zu
einer leserbezogenen Schreibperspektive im Deutschen
T 15 Die
Diskussion um Rechtschreibreformen und zu reformierende Schreibphänomene
- Vergleich der
Rechtschreibung 1901/02, 1996, 2006 (ggf. in Auswahl das
Interessanteste)
- Diskussion
bestimmter Fälle/Fallgruppen
T 16 Gendergerechtes bzw. geschlechtssensibles Schreiben
Michaela Božiková
Achtung: „Gefährliches“ Thema! Bitte linguistisch
herangehen!
Das
Binnen-<I> (StudentInnen), Schrägstriche, Klammern, Gendersternchen,
Schreibungen mit <x> etc.
Eventuell:
Schreibungen wie man/frau/mensch
Mögliche
Unterfragen: Welche wiss. Erkenntnisse (Experimente etc.) gibt es, dass die
Schreibung bzw. die Grammatik die Gendersicht beeinflusst? Was bevorzugen
Frauen? Gibt es Kommentare der LeserInnen von „Szenemedien“, in denen
gendersensible Schreibungen verwendet werden?
T
17
Schreibung und „Schreibexperimente“ in frühneuhochdeutscher Zeit
17.1 Beim Vergleich unterschiedlicher Texte und
selbst im gleichen längeren Text finden wir in frühnhd. Zeit eine deutlich
stärkere Variation der Schreibungen, als wir es heute gewohnt sind. U. a.
<Cantzley>, <Gedancken>, <todt>, <vnndt>.
17.2 Die Reduktion schreibsprachlicher Varianz vom
(Frühnhd. oder) vom frühen Neuhochdeutschen bis Status quo heute. Greifen Sie
wesentliche Tendenzen heraus. Beispiele: <seyn> und <sein>;
<vns>, <jhr>, <Hülfe> usf.
T
18 Schriftspracherwerb (im Deutschen):
Entwicklungsstadien; Lesen; Schreiben
Charlotte Oslmeier
Ich kenne mich darin zwar (noch) nicht aus, aber das Thema gehört dazu!
Vor allem unter dem Aspekt, inwiefern empirische Untersuchungen des Erwerbs
Rückwirkungen aus unsere schreibgrammatische Theoriebildung haben.
T 19 Mittel zur
Markierung wortstruktureller Informationen
Mögliche Spezialisierung: Strukturmarkierende Schreibungen in
Kontaminationsbildungen
Normativ zulässig oder nicht – wir finden
Markierungen wortstruktureller Informationen wie: Apostroph (Schlöss’chen), Bindestrich (Büchner-Preis), Klammern (Na(ck)tionalspieler), Majuskeln (GebäudeManagement), Spatien (Handball Turnier, Linsen Eintopf), Schriftauszeichnungen
(SchreIBMaschine, Euromagazin) oder Verwendung von
Sonderzeichen, Symbolen (T€uro) o. Ä.
T
20 Abkürzungspunkt und
Auslassungspunkte
T
21 Schreibgrammatik als Produkt
kultureller Evolution (für Mutige und Entdecker) Johanna Schirmer
Dieses an sich zentrale Thema sollte uns zu einer Theorie führen, wie
sich eine Schreibgrammatik entwickelt. Gewiss nicht so, dass uns
Rechtschreibkommissionen (die gab es früher ja nicht) jeweils Neuerungen
vorschreiben. Wie breiten sich Neuerungen aus? Welche Initiatoren haben sie?
Inwiefern bedeutet diese Entwicklung mehr, als die erlernte Schreibgrammatik
einfach zu reproduzieren (so einfach ist es bestimmt nicht)? Welche
evolutionären Tests bestehen Neuerungen? Und welche nicht (denn es setzen sich
ja langfristig betrachtet meist grammatisch nachvollziehbare Neuerungen durch)?
Wie laufen grammatische Pfade ab (exemplarisch, etwa beim Apostroph, der
zunächst Auslassungen markierte und später morphologische Aufgaben übernahm)?
Ich habe bisher noch keine
Gesamttheorie gefunden und hatte selbst nicht die Gelegenheit, die Puzzleteile
zusammenzufügen. Im Grunde wäre das Stoff für eine Abschlussarbeit (BA, Master,
Diss.), aber man kann ja mal anfangen …
7
Terminplan für die HS-Vorträge
Maximal zwei
Referate pro Termin! „Rote Termine“ sind gesperrt!
Thema Referent(en)
I 17.10. Organisatorisches & Einführendes Schindler
II 24.10. Schreibgrammatik Schindler
III 31.10. Schriftspracherwerb Charlotte
Oslmeier Handout Oslmeier
IV 07.11. Alphabet-,
Silben-, logographische Sprachen Yi-Chieh Huang
V 14.11. Der
Apostroph Jakob
Liebig
VI 21.11. Komma Patrick
Reißner
VII 28.11. Groß-
und Kleinschreibung Iryna
Golinchak
VIII 05.12. Anführungszeichen Hanna
Heidenreich
IX 12.12. Die Worttrennung am Zeilenende Zeping
Wang
X 19.12.19 Getrennt- und
Zusammenschreibung Jie Zhang
Jahreswende
2019/2020
XI 09.01. Doppelpunkt Timo
Mack
Frage- und
Ausrufezeichen Valeriya
Kunze
XII 16.01. Gendersensibles
Schreiben Michaela
Božiková
XIII 23.01. Schreibgrammatik
als Evolutionsprodukt Johanna
Schirmer
XIV 30.01. Silbische
& morphologische Schreibungen
XV 06.02.
Grundlagen
& Basiseinheiten
Alexandra
Maleeva
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